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Letzte Woche in Bischmisheim: Aufregung in der Hauptstraße, der ehemaligen Festmeile unserer Gemeinde. Mitarbeiter des Saarbrücker Grünamtes hatten die beiden Birken rechts und links vom Dorfbrunnen gegenüber vom Gasthaus Zum Reinsche gefällt. Besorgte Bürger meldeten sich beim Kulturring mit der Frage „Musste das sein?“ Und legten hoffnungsvoll nach: „Da wird doch für Ersatz gesorgt?!“ Als ich davon erfuhr, erinnerte ich mich an die Ortsteil-Begehung mit unserer Oberbürgermeisterin Charlotte Britz samt großem Gefolge im Sommer 2015. Damals hatte eine Anwohnerin die Gelegenheit genutzt und ihre Sorge ausgedrückt, von „herabfallenden Zweigen der kränkelnden Birken getroffen zu werden“. Damals hieß es, das Grünamt habe die beiden Bäume „im Auge“ und werde regelmäßig für ausputzen und beschneiden gefährdeter Äste sorgen. Eine neuerliche Untersuchung hat aber nach Auskunft unseres Bezirksbürgermeisters Daniel Bollig jetzt ergeben, dass der Pilzbefall und das damit in Verbindung stehende Absterben der Birken voranschreite und dass es demzufolge mit dem bisherigen Rückschnitt („Ausputzen“) nicht mehr getan sei. Zum Schutz der Passanten, Brunnennutzer und Autos (auch von parkenden Gästen des Gasthauses) mussten jetzt beide Birken gefällt werden.
Wie schon bei der Auffahrt von Brebach nach Bischmisheim waren die Baumfällungen in der Hauptstraße nach einer „umfassenden Gefahrenbeurteilung durch verschiedene Fachleute“ erfolgt. Zum Glück war es auch am Ortseingang von B’heim bei Sachschäden geblieben. Um selbst die zu vermeiden, blieb den Fachleuten „wegen der Erkrankung im mittleren Stammbereich“ jetzt nichts anderes übrig, als die Birken rechts und links vom Dorfbrunnen fällen zu lassen. Sozusagen aus Schaden klug geworden bzw. um ähnlichen Schäden wie in Schafbrücke und Güdingen vorzubeugen, war diese Maßnahme unumgänglich. Zumal - wie Bezirksbürgermeister Bollig auf Anfrage des Kulturrings schreibt - der Standort dieser großen Bäume „an der Kante zwischen Bürgersteig und Hangmauer des Nachbargrundstücks direkt neben einer auch vom Bus befahrenen Straße“ nicht gerade als ideal bezeichnet werden kann. Bollig Fazit: „Auch bei den beiden Birken am Brunnen haben Mitarbeiter des Grünamtes, die bekanntermaßen eher einen Baum stehen lassen als ihn abzusägen, zur Gefahrenabwehr und aus Haftungsgründen das Fällen der „kranken“ Bäume beauftragt. Zudem soll es (wohl noch im April) für beide Bäume geeignete Nachpflanzungen an gleicher Stelle geben.“ Die z.Zt. noch sichtbaren Stumpen und Wurzeln werden zeitnah mittels einer Spezialfräse entfernt.
Die jetzt kahle Stelle in der „naggisch Hauptstrooß“, wie Bewohner Frank Schley schrieb, sieht in der Tat nicht schön aus. Und Bäume absägen gefällt in der Regel niemandem. Insbesondere wenn dem Laien der bedenkliche Zustand nicht auffällt. Freuen wir uns auf die Nachpflanzungen - und mit den von Heuschnupfen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, dass diese beiden normalerweise jetzt blühenden Birken keinen Schaden mehr anrichten können… rdg. |