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Franz Werfel und sein Werk Sa. 13.8., 20.00 Schinkelkirche Bischmisheim Lesung Michaela Auinger und das Duo Lutz Gillmann Mathilde Kemmerer Orgel Prag gebar mich, Wien zog mich an sich. Wo immer ich liege / Werde ich es wissen? Ich sang Menschengeschicke und Gott. (Werfel/Prag gebar mich) Franz Werfel zählte in den Zwanziger- und Dreißigerjahren zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. Die Schauspielerin Michaela Auinger stellt eine Auswahl seiner Gedichte, Prosa und Briefe vor und berichtet aus dem Leben des Dichters. Lutz Gillmann präsentiert auf der Orgel eine Bearbeitung von Gustav Mahlers Adagietto aus der 5. Sinfonie. Mahler widmete das Stück seiner Frau Alma, der späteren Ehefrau von Franz Werfel. Trio Lezard Le Tango des Fratellini So. 4.9. 17.00 Uhr Schinkelkirche Bischmisheim Stéphane Egeling – Oboen aller Art und Epochen, hohe Sarrusophone Jan Creutz – Klarinetten aller Art und Epochen, Saxophone Stefan Hoffmann – Fagotte aller Art und Epochen, tiefe Sarrusophone, Musette de cour Nach nun schon über 25-jähriger Konzerttätigkeit in unveränderter Besetzung kann man das Trio Lezard heute als eines der führenden Trio d anches weltweit bezeichnen. Die Kritik attestiert ihm Virtuosität (Klassik.com), Klangschönheit (FAZ) sowie perfektes Zusammenspiel (Fanfare). Mit dem Gewinn des ECHO Klassik 2015 für die Einspielung Paris 1937 wurde dies eindrucksvoll bestätigt. Das Trio Lezard ist zur Stunde das einzige Bläsertrio, welches jemals einen Schallplattenpreis erhielt. Le Tango des Fratellini, so heißt die neue CD des Trio Lezard. Mit dieser, seiner vierten, CD möchte das Trio Lezard lädt das Publikum zu einer Zeitreise in das Paris der 1920er und 1930er Jahre ein. Genauer gesagt in das gerade erst eröffnete Cabaret-Restaurant Le boeuf sur le toit. Dieses Lokal, nach einem Musikstück von Darius Milhaud benannt, war der feucht-fröhliche Treffpunkt für Intellektuelle und Künstler, dort wurde der Zeitgeist gelebt und geformt, dort wurden Gedichte vorgetragen und neue Malereien präsentiert und vor allem sehr viel Musik gespielt. Das besondere an der der dort aufgeführten Musik war, daß neben Songs von Cole Porter und George Gershwin auch Johann Sebastian Bachs Klaviermusik gespielt wurde, neben den neuen, von Jazz-Bands gespielten Tangos, auch tagesaktuelle Kunstmusik seinen Platz hatte. Die musikalische und stilistische Vielfalt des Cabarets findet sich auch in diesem Konzertprogramm und auf der neuen CD des Trio Lezard. Ob mit Neobarock von Eugène Bozza und Darius Milhaud s Suite d apres Corette oder Neo-Renaissance von Pierre Wissmer, ob verspielt virtuose Kunstmusik mit Jazz-Einfluss von Henry Barraud oder eben sinnliche Tangos, auch von ernsten Komponisten, oder gar eine Triosonate von Johann Sebastian Bach Landolfi Quartett/Barbara Schachtner So. 11.9., 18.00 Schinkelkirche Bischmisheim Götz Hartmann und Rosemarie Keller - Violine Monika Bagdonaite – Viola Claudia Limperg – Violoncello 1960 schrieb Dmitri Schostakowitsch sein 7.Streichquartett ,im Andenken an seine erste Frau Nina. Es ist das kürzeste unter den 15 Streichquartetten, attacca reihen sich drei Sätze aneinander, ein merkwürdig groteskes Allegretto, ein fahles ,klagendes Largo und ein zweiteiliges Finale. Nach der erfolgreichen Uraufführung seines Violinkonzertes zum Abschluss der Saarbrücker Sommermusik 2019 bat das Landolfi -Quartett Boris Yoffe um ein Werk in der gleichen Besetzung wie Schönberg’s 2.Quartett. Auf Texte von Franz Werfel schrieb er eine introvertierte , meditative Musik, die sich, ähnlich wie das Violinkonzert , an der Sacra Conversazione orientiert, einem mittelalterlichen Bildtypus des Trecento. In einer familiär schwierigen Phase schrieb Arnold Schönberg 1907/1908 sein Streichquartett Nr.2 für zwei Violinen,Viola , Violoncello und eine Sopranstimme. Es ist das letzte Werk Schönberg’s , welches noch in einer Tonart,wenn auch deren Rahmen sprengend,geschrieben ist. Die vielfältige Sängerin Barbara Schachtner bewegt sich gerne zwischen den Stühlen. Neben den klassischen Konzertformaten begibt sie sich stets auf die Suche nach erweiterten Konzertformen. Sie liebt das Zusammenspiel unterschiedlicher Gewerke der Kunst. Auf der Saarbrücker SOMMERMUSIK ist die Sopranistin regelmäßig zu Gast. Unter anderem mit dem ensemble unterwegs, womit sie auch in diesem Jahr wieder zu hören sein wird. Engagements führten sie an das Staatstheater Meinigen, an die Kammerspiele Bochum, die Tonhalle Düsseldorf, in das Funkhaus Saarbrücken, in den Gasteig München; Sang auf der MusikTriennale, bei Wege durch das Land, auf dem Oxford Chamber Music Festival, dem FESTIVAL OF CHANGE Cambridge, und und und ... Octopus Ensemble Do. 15.9. 20.00 Schinkelkirche Bischmisheim Britta Jacobs, Flöte Veit Stolzenberger, Oboe Stefan Zimmer, Klarinette Benoît Gausse, Horn Zeynep Ayaydinli, Fagott Das Konzert des Octopus Ensemble zum Thema „Künstler im Exil..“ bietet ein sehr vielfältiges Programm: Die Bläserquintette von Paul Hindemith ,E.Wellesz , Pavel Haas und A.v.Zemlinsky lassen uns das Erbe von L.Janacek und G.Mahler , aber auch echte „Roaring Twenties“-Musik hören. Die Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie spielen mit Moderation. 3 Cordes - Licht und Schatten - Hollywood zwischen den Extremen Sa. 24.9., 20.00 Schinkelkirche Bischmisheim Das Streichtrio 3Cordes widmet sich bei seinem dritten Konzert im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik den Extremen. Auf der einen Seite Arnold Schönberg. Der österreichische Komponist, 1933 vor dem Nazi-Regime nach Los Angeles in die USA geflüchtet, unterrichtete beinahe alle Filmkomponisten und Arrangeure der Hollywood Studios. So war er auch mit George Gershwin befreundet, und lernte Charlie Chaplin kennen.Im August 1946 erlitt er einen Herzinfarkt: Herzschlag und Atmung setzten aus, die ersten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos, und erst eine Injektion ins Herz holte Schönberg ins Leben zurück. In seinem Streichtrio op. 45, welches heute auf dem Programm steht, verarbeitet er musikalisch diese Grenzerfahrung. Auf der anderen Seite Charlie Chaplin, Multitalent und einer der größten Magier der Filmgeschichte. Mit seiner Musik zu dem1936 entstandenen Film Modern Times entführt er uns in die Schnelllebigkeit und Technisierung der Welt. Auch heute noch, ein Jahrhundert später, aktueller denn je. Mit einer Bearbeitung der Three Preludes von George Gershwin, schlagen Veronika Aluffi (Violine), Friederike Imhorst (Viola) und Franziska Lüdicke (Violoncello) den Bogen zurück zum Broadway und zum Jazz. Gershwin verdiente Mitte der 20er Jahre mit seinen Broadway Shows bereits Unsummen, dennoch rang er damit als Komponist klassischer Instrumentalmusik anerkannt zu werden. So versuchte er auch bei Schönberg Unterricht in Musiktheoerie zu nehmen. Der spielte aber lieber Tennis mit ihm. Freuen Sie sich auf ein musikalisches Match der Gegensätze! www.3cordes.de Ensemble Unterwegs - Geschlossenen Auges sing ich Dich So. 25.9., 17.00 Schinkelkirche Bischmisheim Den Titel für sein aktuelles Programm im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik 2022 leiht sich das Ensemble unterwegs dieses Jahr aus Franz Werfels Gedicht Ehespruch. Mit ausdrucksstarken Bearbeitungen für die einzigartige Besetzung Sopran und Streichtrio macht das Ensemble das Potenzial des Dichters und sein künstlerisches wie privates Umfeld hör- und erlebbar: So werden die vier Musikerinnen erstmalig die 5 Lieder von Alma Mahler-Werfel präsentieren und kombinieren diese mit den berühmten Liedern eines fahrenden Gesellen von Gustav Mahler.Im Auftrag von ensemble unterwegs vertonte der Komponist Martin Brenne aus Köln Werfels Text. Diese Lieder spielen Barbara Schachtner (Sopran), Annette Walther (Violine), Friederike Imhorst (Viola) und Anna Betzl-Reitmeier (Violoncello) auch auf ihren zahlreichen Wandertouren. Ohne Geld und Handy, mit ihren Instrumenten bepackt, die Musik zum Tausch, sind sie zu Fuß unterwegs über Land.Und natürlich erzählt das ensemble unterwegs auf der Saarbrücker Sommermusik gerne und unterhaltsam von seinen Eindrücken und besonderen Begegnungen mit Menschen und Natur. (www.ensemble-unterwegs.de)
WOLLIE KAISER & INSPIRIT STREICHQUARETT "SONGS AUS DER KAMMER" Fr. 30.9., 20.00 Schinkelkirche Bischmisheim WOLLIE KAISER & INSPIRIT STREICHQUARETT "SONGS AUS DER KAMMER" Wollie Kaiser - Bass-Klarinette, Bass-Flöte, Gesang, Komposition Thomas Hemkemeier - Violine Monika Bagdonaite - Viola Julien Blondel - Violoncello Dieter Manderscheid - Kontrabass Dieses Konzert ist eine Widmung an Kulturschaffende, die unter widrigsten (politischen) Umständen leben und arbeiten mussten und müssen. Die allen Hindernissen zum Trotz kreativ blieben und bleiben. Dazu ist eine musikalische Form entwickelt worden, die Lieder/Songs - d.h. in diesem Falle Gedichtvertonungen - in ein sehr persönliches kammermusikalisches Gewand kleidet. Außer einem umarrangierten Klavierwerk von Schostakowitsch - Prelude Db-Dur op.87 - werden Gedichte von u.a. Erich Mühsam, Erich Kästner, Kurt Tucholsky als Vertonungen präsentiert.
Kubus Quartett Sa.1.10., 20.00 Schinkelkirche Bischmisheim Sonya Suldina & Liese Mészár Violine 1 & 2 Sophie Wahlmüller, Viola Trude Mészár, Violoncello Programm: Valentin Silvestrov (*1937 in Kiew). Streichquartett Ikone (2004) Dimitrij Schostakowitsch (1906-1975), Streichquartett Nr. 7 fis-Moll op. 108 (1960) Aljona Kozlova (*1979): Neues Werk für Streichquartett Othmar Schoeck (1886-1957): Streichquartett Nr. 2 C-Dur op. 37 (1923) Schostakowitsch ging, unter Stalins Herrschaft, von der Zensur verfolgt, überwacht und bedroht ins innere Exil. In seinen Streichquartetten, die meist im kleinen, privaten Rahmen zur Aufführung gekommen sind, konnte er seinen eigenen Gefühlen Ausdruck verleihen. Das 7. Streichquartett ist im Andenken an seine verstorbene Frau entstanden und zeigt auf beeindruckende Weise in einer komprimierten und dichten Form vielfältige Gefühlsausbrüche. Der Schweizer Komponist Othmar Schoeck ist vor allem als Liedkomponist bekannt. In seinem 2. Streichquartett ist deutlich hörbar, dass er vokal denkt. Im Kontrast zu der reduzierten Form bei Schostakowitsch, ist Schoecks Quartett von ausladender und gedehnter Klangsprache. Mit viel Witz und Ironie entfalten sich die einzelnen musikalischen Motive.Aljona Kozlova, die in Bern lebende ukrainische Komponistin und Pianistin, beschäftigt sich mit dem Thema „Exil und Herkunft“ und schreibt ein neues Werk für das Streichquartett. Ihr Kompositionsstil ist eher als klassisch zu bezeichnen. Form, Tonhöhe und Inhalt sind ihr wichtig.Valentin Silvestrov bezieht die Inspiration für seine Kompositionen aus den ursprünglichen, sich seit jeher in der Atmosphäre befindlichen musikalischen Wurzeln. Komponiert er, legt er diese Wurzeln lediglich frei. „Ikone“ ist eine stille, introvertierte Komposition in der Art eines Gebets. |