Es ist eigentlich ganz einfach, wie das Beispiel der Fotos von Werner Diener zeigt.
Foto 1 Foto 2
Den Werner - er wird im Februar 86 - kenne ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei den Alten Herren des FV 09 Bischmisheim und in jüngster Zeit als Mitspieler beim Boule der „uralten Herren“ mittwochs neben unserer Schinkelkirche. Bei seinem täglichen Dorfspaziergang drückte er mir als Kulturring-Vorsitzenden dieser Tage zwei alte Fotos in die Hand: eine Postkarte vermutlich aus den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit vier kleinen Ansichten von Bischmisheim (Kirche/Gemeindehaus, ein Geschäftshaus Auf der Witz, Straße oberer Geisberg, Gesamtaufnahme) und ein 8 x 4 cm großes bzw. kleines Schwarz-Weiß-Foto, das ihn mit seiner Familie vor der Höckerlinie zeigt. Eine Zahl auf der Rückseite belegt, dass die Aufnahme (Fotograf ?) aus dem Jahre 1941 stammen dürfte. Zunächst habe ich beide Bilder mit dem Handy abfotografiert. Dann unseren Fachmann für diese Zeit und die entsprechenden baulichen Aktivitäten Patrik Frank informiert. Wir kennen uns aus dem Geschichtsstammtisch, zu dem ich im Frühjahr wieder einladen werde. Patrik hat viele überraschende Dokumente aus der Zeit vor 80/90 Jahren und tauscht sich seit Jahren mit Sammlern und Forschern im In- und Ausland aus.
Jedenfalls war er von dem Familienfoto sofort begeistert. „Blickwinkel ist unterhalb der heutigen Autobahnbrücke, Bereich unterhalb Friedhof mit Blickwinkel Gartenstraße. Oben ganz im Hintergrund die heutige Brebacher Straße.“ Ich war sprachlos über die Entdeckungen des Experten. „Man kann oben rechts die Scharte eines Bunkers erkennen. Es ist die bislang einzig Aufnahme des intakten Bunkers WH 386 (mit einer Panzer-Abwehr-Kanone)…“ Nach Rücksprache mit Werner Diener überließ ich die Fotos Patrik zum professionellen Einscannen und konnte die „Originale“ gleich danach dem Eigentümer zurückgeben. Bei den fünf Personen auf dem Bild im Privatbesitz handelt es sich um seine Eltern, seine Schwester Helma, seinen Cousin und ihn selbst als kleinen Bub ganz links. Inzwischen hat mir Werner weitere Fotos aus dieser Zeit geliehen, die das gleiche „Schicksal ereilen“ wird: ausleihen, abfotografieren, einscannen und zurück an den Eigentümer.
Ich bin mir sicher, dass noch viele solcher „Schätze“ in Schubladen, Schuhkartons etc. auf dem Speicher oder im Keller oder gar in einem Album fein säuberlich eingeklebt bei Ihnen, liebe Bischmisheimerinnen und Bischmisheimer „schlummern“. Geben Sie sich einen Ruck, schauen Sie nach und leihen Sie uns Ihre alten Fotos, so lange noch jemand erklären kann, was und wen sie zeigen. Das ist ganz einfach und ohne Risiko für Sie und ihre Bilder. Vielen Dank vorab.
Rolf-Dieter Ganz |