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Schon zum 3. Mal hatten der Kulturring Bischmisheim und die Dorfvereine zum „Un!politischen Aschermittwoch“ in die Festhalle eingeladen. Und wieder war der Saal gut gefüllt, boten die Vereine und die übrigen Mitwirkenden ein buntes, abwechslungsreiches Programm, ehe es wie gewohnt ein gemischtes Buffet inkl. Heringen (verantwortlich Rolf Hippchen) zu verspeisen galt. Vor den einzelnen Programmpunkten spielte Frank Schley passende Musik ein. Der Countdown aus der Serie „Raumschiff Orion“ und schon ging es los. Nach einem kurzen Hallo des Vorsitzenden eroberten die „Sixteens“, die junge Tanzformation des Turnvereins, die Bühne und zauberten einen Zeitreise durch die Ära der Rock- und Popgeschichte auf die Bühnenbretter. Wie immer ideenreich von Sandra Hippchen einstudiert. Und nach der Premiere im Vorjahr gab es 2019 wieder eine Rehbock-Überreichung à la Oscar-Verleihung. Rolf-Dieter Ganz machte es spannend, öffnete jeweils umständlich einen Umschlag, um dann zu verkünden: „Der Rehbock geht in der Kategorie „Nachwuchs-Tanzgruppen“ an Sandra Hippchen. Ein weißer (oder im Wechsel silberner) Rehbock wechselte den Besitzer. Und großer Beifall für die jungen Damen, die am Morgen danach wieder in die Schule mussten.
„Sixteens“, OVB-Bläser-Septett, Michael Diener, Susanne Stengel-Ponsing
Danach ging es Schlag auf Schlag weiter: In seiner launigen und gereimten offiziellen Begrüßung spießte Rolf-Dieter Ganz viele aktuelle uns alle angehende Themen auf. Er vergaß dabei nicht stellvertretend für die Amtsträger im Publikum unseren Bezirksbürgermeister Daniel Bollig herzlich willkommen zu heißen. Später hatte er etwas überraschend noch Gelegenheit die Nr. 1 der Landeshauptstadt, unsere Oberbürgermeisterin Charlotte Britz zu begrüßen, bei der er sich mit einem weißen Rehbock für ihre Anwesenheit bedankte. Es folgte eine Premiere eines Ensembles des Orchestervereins: ein Bläser-Septett unter Leitung von Michael Schmidt mit Heike Hippchen, Ulla Lorson (alle Alt-Saxophon), Bärbel Schmidt, Tanja Steimer, Felix Schuster (Tenor-Sex) sowie Kerstin Lorenz (Tuba) mit Werken von Henry Purcell und den Pop-Titeln „Power of Love“ und „Blueberry Hill“. Hier ging der Rehbock in der Kategorie „Blasmusik“ an Michael Schmidt. Die Stücke rahmten ein Gespräch mit Michael Egon Diener in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr ein. Logisch, dass er die Bischmisser aufforderte, den Förderverein nach Kräften zu unterstützen. Als nächstes interviewte Ganz die in Bischmisheim wohnende Susanne Stengel-Ponsing auf. Die inzwischen 28fache Deutsche Billard- und Ex-Europameisterin (2015) konnte stolz berichten, dass sie nach entsprechenden Siegen jetzt sogar die Billard-Männer herausfordern darf. Auch sie erhielt einen Rehbock - und zwar in der Kategorie „Tisch-Sport“.
Sängerchor, Felix Weins, Manfred Spoo, „Höhenkoller“
Danach war wieder Musik angesagt. Der gemischte Sängerchor gab mit vier Titeln seine Visitenkarte unter Leitung von Chormusikdirektor Walter Niederländer ab: „Sonntag alle Tage“, „Morning has broken“, „Cantar und canción“ und „Schau auf die Welt“. In der Kategorie „Chorgesang“ ging ein silberner Rehbock an Walter Niederländer. Der nächste Interview-Partner des Moderators hatte gleich seine ganze Familie mitgebracht: Landesschwimmtrainer Felix Weins, Sohn von Vorstandsmitglied Christel Weins. Er erinnerte sich z.B. gern an seine Zeit beim FV 09 unter Jugendtrainer Andreas Ganz zurück. Jetzt hat er gleich mehrere Baustellen im Schwimmsport zu bedienen - Talentförderung, Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 usw. Und beging am Aschermittwoch in großer Runde seinen 36. Geburtstag, was ihm ein Ständchen des Sängerchores unterstützt vom Publikum einbrachte - parallel zu Sängerin und Geburtstagskind Gertrud Diener. Felix bekam in der Kategorie „Schwimmsport“ seinen Rehbock. Große Aufmerksamkeit erfuhr dann der frühere Vorsitzende des Turnvereins Manfred Spoo, der sich als ehemaliger Rundfunkjournalist und Kabarettist jetzt als Krimi-Autor präsentierte. Nicht ohne ein emotionales Bekenntnis zu seiner früheren und immer noch e bissje Heimat Bischmisheim abzulegen. Alle waren ganz Ohr, als er aus seinem teilweise im Bischmisser Bann spielenden Krimi „Mordbekanntschaften - Kommissar Knausers erster Fall“ vorlas. Den silbernen Rehbock in der Kategorie „Literatur“ hatte er sich redlich verdient. Während der Übergabe wurde schon für einen weiteren Höhepunkt aufgebaut - für die Premiere des Quartetts „Höhenkoller“. Das dann einen Schlager-Potpourri anstimmte, und zwar in der Besetzung (Pfarrer) Karsten Siegel (Gitarre und Gesang), Kerstin Lorenz (Tuba), Micky Meyer (Percussion) und Frank Schley (Gitarre - und Ideengeber). Die Vier bekamen alle einen Rehbock und das Publikum eine Zugabe: „Bad Moon Rising“ von Creedence Clearwater Revival. Mit stürmischem Applaus wurde das Quartett verabschiedet.
Jan Mandernach und „enjoy“
Und machte Platz für einen Gast in letzter Sekunde sozusagen. „Service manager“ Jan Mandernach auf Heimaturlaub. Denn beruflich ist der ehemalige Feuerwehrmann und Löschbezirksführer in Asien - Shanghai und andere Großstädte Chinas - unterwegs. Spannend und beeindruckend. Als er mit einem Rehbock die Bühne wieder verließ, hatten fleißige Mädels schon mit dem Aufbau ihrer Kulisse begonnen. Die Showtanzformation „enjoy“ der Karnevalsgesellschaft „Die Nassauer“ zeigten in ihrer Las-Vegas-Show ihr großes Können. KG-Chefin Rita Baer (Matze/Bürgerhof) hatte ihren Auftritt dem Dorf als Geschenk „mitgebracht“. Ein würdiger Abschluss inkl. Rehbock für die Leiterin Ann-Kathrin Bur für das fast zweieinhalbstündige Programm - mit dem Versprechen Auf Wiedersehen 2020.
Kai Hippchen, Rolf Hippchen, Heike Hippchen
Es blieben noch einige Rehböcke zu verteilen: an Kai Hippchen für seinen Einsatz in der Technik zusammen mit Frank Schley, der als Musiker schon geehrt worden war. Und an den Chef für Küche und Keller Rolf Hippchen, der einen Rehbock stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer am Buffet, im Saal und in der Küche erhielt. Und großes Lob an Heike Hippchen für ihre Foto-Präsentation „Bischmisheim 2018“. Dass danach noch aufgeräumt wurde, gehört zu den Verpflichtungen des Veranstalters - diesmal der Kulturring-Vorstand in Koop mit dem Orchesterverein, der Teile seiner Dekoration vom Kindermaskenball hängen gelassen hatte. Bleibt der Dank an die Bischmisser für ihr zahlreiches Erscheinen - und für ihre Spenden zur Finanzierung dieses Festes, so dass auch Corinna Miller beruhigt schlafen konnte. Ein bisschen müde, aber weder durstig noch hungrig konnten die letzten Aktiven gegen Mitternacht die Halle absperren. Fazit: Auch Nummer 3 war gelungen, Vielleicht sollten wir den 26. Februar 2020 wirklich schon vormerken… |