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Der „harte Kern“ der an der Geschichte der letzten 100 Jahre Bischmisheims Interessierten war der Einladung des Kulturrings zum 7. Geschichtsstammtisch in den Nebenraum des Gasthauses Bürgerhof/Matze am 24. Februar gefolgt. Knapp zwei Stunden wurde munter diskutiert - wie immer kamen die Gesprächsteilnehmer in ihrer Erinnerung „vom Hölzchen aufs Stöckchen“. Erstmalig dabei Christine van Hoof, die seit 15 Jahren in unserem Dorf wohnt und als Mitglied im „Historischen Verein für die Saargegend“ mal hören wollte, was wir besprechen. Sie konnte auf Grund ihrer Erfahrungen Patrik Frank wertvolle Hinweise für seine schwierige Foto-Recherche geben. Der Kreis legte zunächst einen Zwei-Monate-Rhythmus für die künftigen Treffen fest, damit sich alle Interessenten frühzeitig auf den Stammtisch einrichten können. Am Sonntag, 14. April geht es weiter. Die folgenden Termine: 30.06.; 25.08; 27.10; 22.12. (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten). Patrik Frank hatte wie verabredet versucht, an historische Fotos heranzukommen, um sie z.B. in einer Neuauflage der Broschüre „Bischmisheim in historischen Bildern“ abdrucken zu dürfen. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ muss man leider feststellen. Urheberrechtshürden auf der einen, komplizierte Suche auf der anderen Seite erschweren die Suche - so müsse man in einigen Fällen Kontakt zur US-Army und den Nachfahren der damaligen Fotografen aufnehmen. Für ehrenamtlich tätige „Forscher“ nur schwer zu realisieren. Um so mehr Bedeutung bekommen Archive von Bischmisheimern. So auch die Hinterlassenschaften des Heimatforschers Horst Schmeer. Hier wird in Verbindung mit der Witwe Inge Schmeer Kontakt zu einem Gewährsmann der Familie in Erfweiler durch Gerhard Hochstraßer aufgenommen. Hilfreich sind außerdem Unterlagen von Werner Karg, die er dem Kreis zur Lektüre oder Verbleib zur Verfügung stellt.
Eine längere Diskussion entzündete sich an der Frage nach der Geschichte der Funkstation auf dem Steinacker. Insbesondere Rudi Wagner und Ortwin Schwindt erinnerten sich aus ihrer Kindheit an den vor Kriegsbeginn niedergelegten 3. Mast oder an das Hinaufklettern, um beim Drachensteigen die Flugobjekte weiter oben stärkerem Wind aussetzen zu können…
Die Erstellung der Liste der früheren, umfangreichen Geschäftswelt in Bischmisheim wird fortgesetzt. Auch hierbei sollte das historische Material von Horst Schmeer helfen. Vielleicht kann die kleine AG schon beim nächsten Treffen eine definitive Aufstellung der Geschäfte bis zur kleinen Wiedervereinigung vorlegen.
Schließlich berichtete Rolf-Dieter Ganz vom Fortgang weiterer Pläne: Errichtung von Stelen mit historischen Fotos, Neuanstrich von Telefonkästen durch Malermeister Jürgen Rahm und/oder die Künstlergruppe Schinkelkirche. Und dass er zufällig (bei der Aufarbeitung der Geschichte des FV 09 Bischmisheim) auf einen Artikel der Saarbrücker Zeitung vom April 1909 gestoßen sei, in dem offensichtlich über die Gründung eines Vorgängers des Kulturrings berichtet wurde. Zitat: „…im Lokal Johann Schmeer wurde ein „Verein zur Wahrung und Förderung der Ortsinteressen“ gegründet…“ Möglicherweise kommt Bewegung in das Thema: Schicksal des alten Raiffeisengebäudes. Näheres dazu folgt - nicht nur im Interesse des Obst- und Gartenbauvereins. Schließlich wies Ganz auf ein lesenswertes Buch unter dem Titel „Deutsche Eiche - made in China“ hin. Autor Klaus Brill - ebenfalls Mitglied im „Historischen Verein für die Saargegend“ - beschreibt an Hand des Dorfes Alsweiler (Nordsaarland) die typische Entwicklung von Dörfern in unserer Zeit. Ganz: „An vielen Stellen müsste man nur Alsweiler durch Bischmisheim ersetzen und man hat fast 1:1 die Geschichte unseres Dorfes vor Augen.“ rdg. |