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Glück im Unglück - das hatten Veranstalter und Besucher des diesjährigen Bischmisser Grumbierefeschdes. Ein von einem herabfallenden Zeltteil getroffener und folglich zum Glück nur leicht Verletzter, ein zerstörtes Häuschen auf der Festwiese und allenthalben frühzeitiger Abbruch und demzufolge geringerer Umsatz - so könnte man die negative Bilanz vom 23. September 2018 zusammenfassen. Dem steht gegenüber, dass sich Bischmisser und Gäste lange nicht von dem wenig einladenden Wetter vom Besuch der 20 Stationen zwischen Hochstraße und Dorndorfhütte abhalten ließen. Ironie des Schicksals: am Tag davor und am Tag danach schien die Sonne, nur am Festtag selbst war der Himmel regenverhangen und stürmte es insbesondere am Nachmittag heftiger als befürchtet.
Schon beim morgendlichen Ökumenischen Gottesdienst hatten sich mehr Besucher eingefunden, als bei dem seit Tagesanbruch herrschenden Regenwetter zu erwarten war. Nach den Vorbereitungen insbesondere 24 Stunden zuvor fiel die Entscheidung pro Grumbierefeschd erst bei den letzten Aufbauarbeiten am frühen Sonntagmorgen. Und das Wetter blieb bis in den Nachmittag annehmbar, so dass der Zuspruch den großen Einsatz der Helferinnen und Helfer zu rechtfertigen schien. Die Sturmwarnung für die Kaffeezeit nahmen dann nicht alle ernst. Bisher hatten die Optimisten ja auch Recht gehabt. Doch dann fegte ein Sturm über die Höh’, der schon fast Orkan-Stärke hatte. Zum Glück waren da bereits die meisten Zelte abgebaut, so dass größere Schäden - bis auf die oben erwähnten - ausblieben. Allerdings waren viele Schirme dem heftigen Wind nicht gewachsen und gingen zu Bruch. Wer noch mit Ein- und Aufräumen beschäftigt war, hatte letztlich keine Chance gegen die Wassermassen, die vom Himmel herabstürzten. „So nass war ich noch nie“, war später ein häufig gehörter Satz.
Von 10.30 Uhr, dem Beginn des Feld-Gottesdienstes auf der Festwiese mit Pfarrer Karsten Siegel und Gemeindereferentin Claudia Hennrich, bis ca. 15.00 Uhr herrschte reges Treiben an den einladend eingerichteten Ständen. Die vielen leckeren Gerichte rund um die Kartoffel kamen sehr gut an. Bis zum negativen Wetterumschwung entsprachen Umsatz und Stimmung zwar nicht ganz den Erwartungen der Veranstalter Kulturring und Vereine, aber alle versuchten das Beste aus der misslichen Wettersituation zu machen. Zumal der wieder angebotene kostenlose Shuttleservice mit Mercedes-Bussen für ein bequemes Wechseln von Stand zu Stand sorgte. Am Ende blieben allerdings viele Speisen und Getränke übrig, so dass alle Beteiligten ein Defizit abrechnen mussten. Sturmtief Fabienne hatte vielen Vereinen und Initiativen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch zeigten sich die Verantwortlichen bei der ersten Sitzung nach dem Fest nicht ganz entmutigt. Dass diesmal besonders die Gastronomie-Betriebe Nutznießer des miesen Wetters waren, sorgte immerhin bei Linde, Matze, Turnerheim und Reinsche für Zufriedenheit.
Schon vor dem offiziellen Beginn hatte Schirmherrin Josephine Ortleb, die junge Bundestagsabgeordnete der SPD, mit ihrem Grußwort den Nerv der Zuhörerinnen und Zuhörer getroffen, als sie das große Engagement der Bischmisheimerinnen und Bischmisheimer gerade bei solchen Veranstaltungen zugunsten der Dorfgemeinschaft würdigte. Sie sparte allerdings auch nicht mit Kritik an der aktuellen politischen Diskussion im Lande, die so gar nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger verlaufe. Ortleb, die anschließend fast alle Stationen besuchte und überall herzlich empfangen wurde, kam nicht mit leeren Händen nach Bischmisheim: Ihre 200 € Spende waren im Hinblick auf die gerade auf der Festwiese mangelnden Einnahmen hochwillkommen. Der Einsatz der Ehrenamtlichen lohnt sich also weiter und wird auch weiter gehen. Das ist jedenfalls das erfreuliche Fazit, egal bei welchem Wetter.
Nächste Aktivitäten: Der Martinsumzug am 9. November sowie der Weihnachtsmarkt - einen Monat später - am 8. und 9. Dezember. |