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28.03.17 - Bundesverdienstkreuz für unseren Mitbürger Werner Karg

Bundesverdienstkreuz für unseren Mitbürger Werner Karg

Kennen gelernt habe ich Werner Karg im Zusammenhang mit dem ungewöhnlichen Geburtstag unserer Gemeinde und dem ebenso ungewöhnlichen Streit, ob Bischmisheim 1996 vor 1400 oder vor 1500 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde. An Hand vieler historischer Unterlagen konnte er im Rahmen der Feierlichkeiten beim 7. Dorffest den Nachweis führen, dass die Gemeinde mit 1400 Jahren zu den ältesten Dörfern im Saarland gehört. Schon da war mir aufgefallen, dass der damalige Leiter der Geschichtswerkstatt nichts dem Zufall überließ, sondern dass er sich bei seinen Recherchen nur auf belastbares Material verließ. Dieser „rote Faden“ zieht sich durch sein Leben und hat ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande - übrigens als eine der letzten Amtshandlungen von Bundespräsident Joachim Gauck - eingebracht. Im einer Feierstunde im Ministerium für Bildung und Kultur überreichte Kulturminister Ulrich Commercon Urkunde und Orden in Würdigung seines jahrzehntelangen ehrenamtlichen Wirken im Bereich Denkmalpflege. In der sehr persönlich gehaltenen Laudatio hob der Schafbrücker die Leistung des Bischmisheimers hervor: „Werner Karg hat sich auf vielfältige Art und Weise um die Heimatgeschichte seines Wohnortes und der Region verdient gemacht. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet… Seine überaus bescheidene und stille Art sowie sein profundes Wissen um die Materie, gepaart mit dem Wunsch, dieses auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, prägen die hervorragende Zusammenarbeit des ehrenamtlich Tätigen mit dem Landesdenkmalamt.“

Bischmisheim verdankt Werner Karg und seiner Arbeit sowie der von gleichgesinnten Mitbürgern eine Reihe von Publikationen. Nach seiner verdienstvollen Tätigkeit als Baukirchmeister als Mitglied des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Bischmisheim war er mit der Innen- und Außenrestaurierung der Schinkelkirche befasst. Von 1992 bis 2014 war Karg als Mitbegründer und Leiter der Arbeitsgemeinschaft Ortsgeschichte Bischmisheim für viele Veröffentlichungen zur Lokal- und Regionalgeschichte verantwortlich. Aufsätze, Zeitungsartikel, Beiträge in Festschriften, Dokumentationen über die Grenzsteine seiner Heimatgemeinde und weit darüber hinaus - all das entstand teilweise nach harter körperlicher Feldarbeit und intensiver Recherche in den verschiedensten Archiven.

Bezirksbürgermeister Daniel Bollig und der Vorsitzenden des Kulturring Bischmisheim, Rolf-Dieter Ganz, schlossen sich den Glückwünschen an. Wir Bischmisser können stolz auf die Ehrung unseres Mitbürgers sein. Ganz erinnerte daran, dass kürzlich auf Initiative des Kulturrings ein Geschichtsstammtisch gegründet worden sei, der zumindest in bescheidenem Umfang die hervorragende Arbeit von Werner Karg fortsetzen wolle und schließlich durch sein verdienstvolles Wirken inspiriert worden sei. Ohne Werner Kargs wissenschaftlichem Anspruch auch nur annähernd gerecht werden zu können, sei der Kreis, der an den letzten besonders bewegten 100 Jahren im Leben der Gemeinde interessierte sei, z.Zt. dabei, mit Hilfe von Zeitzeugen als erstes größeres Thema das Wirtschafts- und Geschäftsleben seit dem 2. Weltkrieg wieder zu entdecken. Erste Ergebnisse sollten beim Zweiten Geschichtsstammtisch am 9. April 2017 (Bürgerhof Matze) vorliegen.

rdg.