 |
Das einhellige Urteil der annähernd 200 Gäste in der vollbesetzten Festhalle Bischmisheim lautete: „Es war e richtig scheener Omend.“ Die Veranstalter - der Kulturring Bischmisheim und die unter seinem Dach vereinigten Vereine der Gemeinde - hatten für diesen 1. UN!POLITISCHEN ASCHERMITTWOCH im Programm des bunten Abends und beim anschließenden kalten Buffet die richtige Mischung von Musik, Tanz, Gesang, (Mundart-) Wortbeiträgen, Interviews mit prominenten Bischmisheimern sowie eingelegten Heringen, verschiedenen Wurstsorten und Dipps gefunden. Noch Stunden nach den kurzweiligen etwas mehr als 90minütigen Darbietungen saßen die Bischmisser zusammen, ließen das Gesehene und Gehörte Revue passieren. Kurzum: sie fühlten sich bestens unterhalten. Was auch für den prominentesten Gast des Abends galt, Bezirksbürgermeister Daniel Bollig.
SPD-Bischmisheim und Kulturring - ein Gedanke
Ausgangspunkt war der Aschermittwoch vor einem Jahr, als die NPD in unserer Festhalle tagte. Die Reaktion war zweigeteilt: zunächst gab es eine Gegendemonstration zwischen Matze und Turnplatz, wo von Polizeikräften geschützt eine Kundgebung unter dem Motto „Bunt statt Braun“ stattfand. Zweiter Schritt: unabhängig voneinander buchten die Bischmisheimer SPD-Kollegen mit Bezirksrat Philipp Stalter und der Kulturring die Festhalle für den Aschermittwoch 2017. Aus zwei mach eins gleich 1. UN!POLITISCHER ASCHERMITTWOCH - von der Dorfgemeinschaft für die Dorfgemeinschaft. Die Säulen des Programms waren wie gewohnt und doch immer wieder begehrt und bewundert der Orchesterverein, der Sängerchor und Turnverein mit seinen Tanzformationen. Dazu sollten einige Überraschungsgäste auftreten.
Das Programm begann drei Minuten vor sieben, als die gudd Stubb schon fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Unter Leitung von Michael Schmidt ging es schmissig los. Die Titel: Musik ist Trumpf; TSOP The Sound of Philadelphia; Boney M. Super Hits,; Y.M.C.A. und Thank you for the music. Viel Beifall für diesen munteren musikalischen Aufmacher. Kaum war der letzte Ton verklungen, machen Kai Hippchen, Frank Schley und Rolf-Dieter Ganz die Bühne frei für die „Six Teens“ des Turnvereins unter Leitung von Sandra Hippchen und Laura Fischer mit ihrer getanzten Version des Poptitels „Up Town Funk“. Ansage aus dem Hintergrund und schon stand der Vorsitzende des Kulturrings am Rednerpult. Rolf-Dieter Ganz nutzte den Übergang von „Faasenacht zu Bußgesang, von roter Nas zu Kreuz mit Asche“ zu einer gereimten Begrüßung aller Vereinsvertreterinnen und -Vertreter und aller übrigen Gäste. Ebenso gereimt ließ er einen Rückblick auf das letzte Jahr und die Höhepunkte folgen.
Es folgte der umjubelte Auftritt des gemischten Sängerchores. Unter der Stabführung von Friedel Hary (Ommersheim) interpretierten sie schwung- und stimmungsvoll die Lieder „Möge die Straße uns zusammenführen“, „Über den Deich“; „The Exodus Song“ sowie „One Moment in Time“. Eine erste Kostprobe von Bischmissa Mundart gab Horst E. Schmeer mit seiner „Geschicht’ vom Kanonehennrich“. Ihn vorzustellen, so Ganz, hieße Eulen nach Athen tragen oder Spanferkel zum Reinsche. Danach gab es wieder einen optischen und akustischen Schmaus mit dem zweiten Tanz der „Six Teens“, die sich für den zweiten Auftritt und den Titel „Grooving Bongos“ rasch umgezogen hatten.
Überraschungsgast Nr. 1 am Mikrofon von Rolf-Dieter Ganz war der Chef des 1. BC Bischmisheim, Frank Liedke, der somit an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Die Badminton-Spieler des BCB - die den Namen unserer Gemeinde in alle Welt tragen - schicken sich derzeit an, im Finale der vier besten Teams Mitte Mai in Bad Hersfeld den nächsten Titel „Deutscher Mannschaftsmeister“ zu erobern. Da heißt es „Daumen drücken“. Für die kommende Saison kündigte Liedke eine besondere Verstärkung an: die Nr. 1 des ärgsten Konkurrenten TV Refrath, Fabian Roth.
Auf den weitgereisten Funktionär in Sachen Badminton folgte das Bischmisser Mäde, Heike Altpeter, die sich nach ersten schriftstellerischen Arbeiten mit mystischen Romanen jetzt auf die Spuren ihrer Heimat gemacht hat und ein erstes kleines Büchlein unter dem Titel „Früher und Heute“ mit Geschichten aus Bischmisheim veröffentlicht hat. Ihre Kostproben: „Als Stefan noch ein Schuljunge war“; „De Wirt unn die Mundart“, „Auf der Höh“ und „Gedanken zur heutigen Zeit“. Liebesbeweise zur Heimat aber auch eine nachdenklich stimmende Betrachtung zur aktuellen Lage unserer Gesellschaft.
Überraschungsgast Nr. 2 war ein junger Mann, der Bischmisheim lokal, regional und demnächst auch bundesweit vertreten wird: Mister Saarland 2017 - Pascal Kappés. Von ihm sagte Ganz, dass er ob als Fußballer u.a. in den Diensten des FV 09 oder als Model stets seinen Körper eingesetzt hat und einsetzt. Pascal verriet den Gästen in der Halle, dass seine Ex-Freundin ihn auf den Laufsteg „geschickt“ hat. Anfangs des Jahres gewann er die Wahl zum Mr. Saarland (siehe Fotos auf der Leinwand) und wird unser Land im Dezember bei der Wahl zum Mr. Germany vertreten. Der nächste Schritt seiner noch jungen Karriere führt ihn jetzt schon nach Berlin - wo erste Versuche im Schauspielfach anstehen. Grund genug, die Laufbahn des Ex-Rehbock auch künftig zu verfolgen.
„Hemmweh no Bischmisse“ bekundete Horst Schmeer bei seinem zweiten Vortrag - wieder in der Bischmissa Mundart, über die er bereits drei Broschüren veröffentlicht hat. Sein Schlusspunkt in Ermangelung eines Pfarrers war ein Gebet uff Platt. Kaum war der lang anhaltende Beifall verrauscht, kündigte der Kulturring-Vorsitzende an, dass in Kürze das Buffet geöffnet wird. Der reich gedeckte Tisch war dann auch das Ziel der vielen inzwischen hungrigen Gäste. Die Wartezeit vertrieben sie sich mit der Betrachtung der von Heike Hippchen liebevoll zusammengestellten Fotos aus Bischmisheim 2016 auf der großen Leinwand.
Letzte Worte des Vorsitzenden: Großer Dank an alle Helferinnen und Helfer für dieses schöne Fest: Philipp Stalter, Marie-Luise Wilhelm & Team, Rolf Hippchen, Rolf-Dieter Ganz, Fritz Lagaly, Kai Hippchen, Nadine Lang, Heike Hippchen, Hannelore Hamm, Werner Schwindt, Renate Lagaly, Corinna Miller & Team, Marlene Nemenich, Ingrid Deutsch, Frank Schley, Jan Mandernach… Fazit nach dem Abbau und dem Abschmücken der Halle: Wer nicht dabei war, hat echt etwas verpasst!
rdg. |